Titel: Paper Princess
Autorin(nen): Erin Watt
Verlag: Piper
Genre: Young/New Adult
Erscheinungsdatum: 01.03.2017
Preis: Taschenbuch: 12,99€
ISBN: 978-3-492-06071-4
Seiten: 384
Inhalt
Seit dem Tod ihrer Mutter schlägt sich Ella Harper alleine durch. Tagsüber sitzt sie in der Schule, nachts arbeitet sie in einer Bar. Dann steht plötzlich der Multimillionär Callum Royal vor ihr. Er behauptet, ihr Vormund zu sein – und nimmt Ella kurzerhand mit in seine Villa. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne begegnen ihr mit Feindseligkeit. Besonders einer von ihnen macht Ella das Leben schwer. Und trotzdem knistert es gewaltig zwischen ihnen… Ob aus Hass noch Liebe werden kann?
(Quelle: Piper Verlag)
Das Buch hat mir die wundervolle Tina von Buchnotizen geschenkt und für sie habe ich auch diese Rezension geschrieben. Großes Danke an dich!
Meine Meinung
Ella ist eine unglaublich starke Kämpferin, die sich seit dem Tod ihrer Mutter alleine herumschlagen muss. Um die Miete und alles andere bezahlen zu können, strippt sie in einer Bar und lebt in einer winzigen Wohnung. Da taucht aber plötzlich der königliche Royal (jaja, man bemerke mein Wortspiel!) Callum auf und behauptet, dass er der Vormund von Ella sei. Nach einigem Drama nimmt er sie mit nach Bayview in seine Villa. Dort leben aber auch seine Söhne, Reed, Gideon, Easton und die Zwillinge Sebastian und Sawyer! Die Söhne versuchen Ella mit allen Mitteln fertigzumachen und demütigen sie bis zum geht nicht mehr.
Zuerst möchte ich gleich eine Sache loswerden: Man sollte kein literarisches Meisterwerk erwarten! Wer den Klappentext gelesen hat, sollte wissen, dass es nicht die ausgefeilteste Idee ist und viele Klischees beinhaltet. Darauf sollte man sich einstellen und kein Wunder erwarten, dass in die Geschichte eingeht. Das Buch erinnert mich leicht an „Fifty Shades“, „After Passion“ und auch an „Gossip Girl“, weil es zwar viele kaufen und es auch gehypt wird, aber im Hinterkopf wissen ja alle, dass die Geschichte ein wenig verkorkst und unrealistisch ist. 😉
Ich habe sehr viel zu sagen, also holt am besten noch schnell einen Tee, lehnt euch zurück und dann geht’s auch schon los…
Das Cover finde ich wunder, wunderschön! Als ich das Buch in den Händen gehalten hatte, musste ich die ganze Zeit darüberstreichen, weil es auf der Krone kleine Glitzerverzierungen gibt, was wirklich hübsch war. Es ist eigentlich sogar ziemlich schlicht, aber trotzdem ist es ein totaler Eyecatcher, genauso wie die anderen Cover. Der Titel ist gut gewählt und gefällt mir.
Man wurde direkt in die Geschichte geworfen. Wir haben viel über Ella erfahren, wie sie drauf ist, was sie macht und wie sie sich alleine durchschlägt. Callum Royal tauchte auch sehr schnell auf und das Drama begann. Ich hatte einen sehr guten Einstieg und man kam mit den Geschehnissen gut mit. Es gab nicht viele Dinge die man sich einprägen musste, deswegen hatte ich mit Namen oder Orten keine Probleme.
Dann kommen wir auch schon zur Protagonistin Ella. Sie ist eine der stärksten Mädchen, die ich aus Büchern kenne und das muss was heißen. Seit einer ganzen Weile muss sie strippen, vor der Schule so tun, als ob ihre Mutter noch am Leben wäre und sich immer wieder durch neues durchschlagen. Auch als kleines Kind mussten sie und ihre Mutter schon oft umziehen, meist auch, weil ihre Mutter einen neuen Lover hatte. Man sieht, sie hatte schon ihr ganzes Leben lang ziemlich zu kämpfen… Trotzdem hat sie sich meiner Meinung nach wirklich tapfer durchgeschlagen und ist jetzt mutig, stark und taff.
In ihrer neuen Familie wird sie von den Brüdern zwar fertiggemacht, aber sie bleibt immer stark und wehrt sich gegen die ganzen Aktionen der Brüder, was ich richtig gut finde. Warum müssen Mädchen heulend davonrennen oder warum erwartet man das immer? Ich habe mich also sehr gefreut, dass Ella, egal wie schlimm es war, durchhalten und stark bleiben konnte. Sonst mochte ich sie auch sehr gerne, sie war ein wirklich toller Charakter!
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sie Reed manchmal extrem in die Arme gekrochen ist. Ich zitiere mal was, was es genau auf den Punkt bringt (Gespräch zwischen Reed und Ella):
„Jetzt komm rüber, Ella.“ „Nein.“ „Doch.“ Ich lasse die Arme sinken und gehe zu ihm. Irgendwas hat dieser Kerl an sich, dass mich dazu bringt, immer das zu machen, was er von mir verlangt.
Versteht ihr, was ich meine? Das ist so absurd.
Eine der Söhne ist Reed, mit dem sich Ella auch am wenigsten versteht. Alle anderen Brüdern tanzen nach seiner Pfeife, so nach dem Motto „Ich spring aus dem Fenster, ihr springt nach.“, was vollkommen behämmert rüberkam. Am Anfang kamen sie mir wie kleine Hünde vor, die ihrem Chef hinterherrennen, aber mit der Zeit wurde es weniger und man hat sich daran gewöhnt. Reed selbst ist von sich selbst zieeemlich überzeugt und ist auch sehr selbstbewusst. Er begegnet Ella gleich mit vielen Feindseligkeiten und macht sie fertig, ohne sich schlecht zu fühlen. Mich hat dieser reiche Badboy am Anfang gar nicht überzeugt, weil der so von Klischees überhäuft war, aber ab der Mitte wurde er so viel besser.
Langsam konnte ich mich dann mit ihm anfreunden, weil er nicht nur dieses egoistische Arschloch war, sondern auch mal nett. Das zeigt, dass er auch anders kann, was ich wirklich toll fand. Er hat Ella unterstützt, sie vor allem auch beschützt und sie um Welten besser behandelt. Ella passt mit ihrer Art gut zu ihm, denn von ihm lässt sie sich nicht einschüchtern (GO ELLA!)
Eigentlich kann man alle Brüder mit vier Worten beschreiben: selbstverliebt, reich, mächtig und heiß. Und ich weiß wirklich nicht, ob ich das gut oder eher schlecht finden soll. Die Jungs waren nämlich eigentlich echt toll, zumindest ab der Mitte. Leider hat man nur von Ella, Reed und Easton einen tieferen Eindruck bekommen, die anderen blieben eher blass zurück, aber das war nicht schlimm, sondern hat besser zur Story gepasst. Easton hat zwar ziemlich viele Probleme, aber er war nett und cool drauf. Von den anderen erfährt man ja vielleicht in den nächsten Bänden mehr…
Eine Nebenprotagonistin fand ich aber seeeeehr interessant: und zwar die Valerie. Sie ist unglaublich bodenständig und ich fand ihre Freundschaft zu Ella echt toll. Sie haben gut zueinander gepasst, denn Valerie ist ein herzlicher, lustiger und toller Mensch, mit der man sich gut identifizieren kann und die ein wenig Realität in das Buch gebracht hat.
Zu den reichen, mächtigen Söhnen gibt es natürlich, die „gaaanz tolle“ High School. Oder eher Astor Park Prep Academy genannt, die ganz viele Klischees beinhaltet. Ganz albern: Die haben einen Südhang und einen Ostflügel. Es gibt die ganz zickigen Mädchen, die wir alle kennen und die Ella fertig machen (oder es eher versuchen). Alle sind reich. Alle hören auf Reed und es gibt eine bescheuerte royalsche Verfügung, aber dazu am Ende mehr…
Ein paar Punkte habe ich noch. 😉 Und zwar die Spannung und die Geheimnisse in diesem Buch! Ich verspreche euch, „Paper Princess“ ist der absolute Pageturner! Vollkommen egal, auf welcher Seite ich war oder ob was ganz spannendes oder gar nichts passierte, ich musste weiterlesen. Es hat mich wirklich süchtig gemacht und ich bin in zwei Tagen mit dem Buch fertig gewesen. Die Spannung war zwar nicht so extrem, aber es gab sehr viele Geheimnisse in der Familie und außerhalb. Ich war sehr neugierig und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich kein einziges Kapitel langweilig fand.
Was ich auch sehr schön fand, war die Entwicklung der Geschichte. Nach und nach hat sie mir immer besser gefallen und sie wurde immer interessanter. Die Handlung wurde einfach immer besser und der Schreibstil ebenfalls.
Es gibt ja zwei Autorinnen, die das Buch aber unter dem Pseudonym „Erin Watt“ veröffentlicht waren und ich war ein wenig skeptisch, aber direkt am Anfang hat man gemerkt, wie toll dieser Schreibstil ist. Er ist ziemlich einfach und locker, flüssig zu lesen und zieht einen vor allem total in den Bann. Es wird einfach wirklich dafür gesorgt, dass man gar nicht aufhören kann.
In der Buchblogger Community gab es eine Sache, die mich extrem gewundert hat, nachdem ich das Buch fertig hatte. Und zwar all die Leute, die sich über die Sexszenen aufgeregt haben oder das sie das Buch wegen den schlimmen Sexszenen nicht lesen wollen. Freunde, ich kann euch diese Szenen an einer Hand abzählen und das waren nicht mehr als drei/vier. Ich habe mich darauf eingestellt, ganz schlimme Sexszenen zu finden, aber Ella ist JUNGFRAU! Sie hat vielleicht bestimmte Dinge getan, aber mit jemandem Sex haben, war nicht darunter und das hat mich nach den ganzen Tweets in der TL sehr… verwundert?
Und jetzt bin ich fertig mit meinem Lob, aber noch nicht mit den schlechten Dingen, denn davon gab es auch ein paar.
Aggressive Handlungen, Belästigung und Sexismus OHNE FOLGEN! Es hat mich an manchen Stellen echt an den Rand des Wahnsinns getrieben! Die ganzen Jungs bauen Mist, eine ganz schlimme Sache passiert, es wird gewalttätig, keiner sagt was dagegen und am nächsten Tag ist alles wieder ok. Nö, wirklich, einfach nein. Das ist ein echt fetter Minuspunkt und da ist es vollkommen egal wie reich oder mächtig du bist, Alkoholsucht, Spielsucht, aggressives Verhalten und vor allem sexuelle Belästigung gehen GAR NICHT!
Das war aber noch nicht das Ende, nein. Im Buch gab es wirklich viele Sätze und Situationen, die du überhaupt nicht verstehen konntest.
1. Auf der Schule hat Reed zu 100% das Sagen. Es gibt royalsche Verfügungen, an die sich alle halten (müssen), was total bescheuert ist. Das heißt, Reed gibt etwas bekannt und alle halten sich dran.
2. Callum Royal, also Ellas Vormund, freut sich, dass Ellas Mutter tot ist. Ich zitiere: „Er (Callum) hat erzählt, dass er dich (Ella) ausfindig gemacht hat und dass er wahnsinnig aufgeregt war, als er erfahren hat, dass deine Mutter tot ist.“ (Seite 67) Keine Ahnung wie die das genau gemeint haben, aber das ist komisch.
3. Reed zu Ella: „Sex ist Sex. Wenn ich mit dir schlafen muss, damit du meine Familie nicht ruinierst, dann mache ich das eben.“ (Seite 192) Ich kann hier wirklich nur den Kopf schütteln, denn das macht noch nicht mal Sinn und ist das bescheuerste, was ich je gelesen habe.
Puh… Was muss man noch sagen?
Der Cliffhänger am Ende war echt mies, denn ich will unbedingt weiterlesen!
Fazit
Mich konnte das Buch überzeugen. Ella war eine tolle Protagonistin und die Handlung wurde mit der Zeit definitiv besser. Kleinigkeiten haben mich aufgeregt und es gab Dinge, die wirklich überhaupt nicht ok waren, aber ich hoffe, im 2. Band kommt sowas nicht vor. Ich vergebe für den Aufstieg 4 von 5 Lesesternen!
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