Abfall produzieren und weg damit? Ressourcenknappheit und die Notwendigkeit von Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe bewegt die Start-Ups, die sich mit Geschäftsmodellen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft beschäftigen.
Auch wenn sich vertikale Gewächshäuser, Designertische aus Solarmodulen oder Soldatenfliegen als Proteinquelle wie Science Fiction anhören – die Finalisten des Green Alley Award 2015, dem ersten Gründerpreis der Circular Economy, überzeugen mit enormem Potenzial.
100 Bewerber aus 17 Ländern konkurrierten um den Preis, der von der Green Alley Investment GmbH in Kooperation mit der deutschen Crowdfunding-Plattform Seedmatch in Leben gerufen wurde. Europaweit werden zum zweiten Mal ökologische Innovationen honoriert, die volkswirtschaftlich und gesellschaftlich neue Impulse geben. Den Gewinnern winken bis zu 20.000,- € und die Chance auf eine Finanzierung durch Investment oder Crowdfunding.
Adaptavate, ein britisches Start-Up, ist der Gewinner 2015. Ihr „Breathaboard“, hergestellt zu 75 % aus Getreideabfällen der Landwirtschaft und vollständig kompostierbar, ist die ökologische Alternative zu Gipsplatten, die uns in unseren Wänden umgeben. Über 500.000 Tonnen fallen jährlich als Abfall an, sondern Giftstoffe wie Sulfate ab und müssen als Sondermüll getrennt von anderen Bausubstanzen entsorgt werden.
Mit in der Endrunde war auch InFarm, ein Berliner Start-Up mit israelischen Wurzeln. Mit ihren vertikalen Gewächshäusern, die überall eingesetzt werden können, wollen sie den Obst- und Gemüseanbau wieder in die Städte bringen. So lässt sich die enorme Lebensmittelverschwendung eindämmen, die durch schlechte Lagerung oder unsachgemäßen Transport entsteht. Viele nachhaltige Ideen, die ein realer Beweis für neuartiges Denken sind. Europa kann es brauchen.
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