Viele Menschen sind darauf bedacht achtsamer, gesünder und ganzheitlicher zu leben – zum Schutz der Natur und der eigenen, oftmals eingefahrenen Lebensweise. Ein viel gelebter Ansatz ist der des Ayurveda – ein Jahrtausende altes Wissen. Dr. Vasant Lad gilt als der Yogananda der ayurvedischen, spirituell begründeten Heilkunde. Die wenigsten wissen, dass der indische Arzt das Wissen um diese Heilkunst nach Europa in die westliche Welt getragen hat.
Regisseur Jeremy Frindel erzählt in seinem berührenden Dokumentarfilm „Der Doktor aus Indien“ die faszinierende Geschichte dieses lebensklugen, ja weisen und bescheidenen grossen Mannes. Er schließt mit seinem Film diese Wissenslücke: Ebenso wie der weltbekannte Yoga-Gelehrte verfolgt Lad seit über 40 Jahren diesen Weg der charismatischen Wissensverbreitung. Seit 30 Jahren hat er seine Heimat dafür verlassen und lebt in den USA. Der amerikanische Regisseur begleitete den charismatischen Doktor während mehrerer Wochen.
Mit einer 35mm Linse und starken Close up-Einstellungen verfolgt er ihn auf Schritt, Tritt und wissendem Wort. Man begleitet ihn sozusagen hautnah auf seinen Reisen nach Indien oder Albuquerque, dem Besuch im Heimatort und seinem Zuhause und lernt seinen Alltag in Kliniken und Schulen kennen. In intensiven Gesprächen mit Patient*innen (arme Menschen behandelt er kostenlos) erfährt man von der Dimension des Pulsfühlens und dem Zusammenspiel der 3 Doshas (Kapha, Pitta und Vata) sowie dem Ausbalancieren ihres Ungleichgewichts „Vikriti“. Sein Wissen vermittelt Lad auf eine sanfte und humorvolle Art.
Frindel möchte das Publikum 90 Minuten lang so nah wie möglich an das Leben und die Welt dieses außergewöhnlichen Mediziners heranführen. Mehr als 2/3 des Films ist mit Musik unterlegt. Die Klavierredundanzen des Komponist Rachel Grimes sind anfänglich befremdend, verschmelzen am Ende aber gut mit dem dialogreichen Film – geben Halt und stringente Dynamik. In Expertengespräche mit Wegbereitern und Ayurveda-Anwendern wie z.B. Deepak Chopra werden Leben und Arbeit des Doktors wohlwollend kommentiert. Kleine Animationen unterlegen theoretische Fragmente.
In Rückblicken erfährt man staunend von der Weissagung eines Gurus, der dem 9-jährigen Lad seine Bestimmung voraussagte. „Hat man das Glück dem Doktor aus Indien zu begegnen, fühlt es sich an, als sähe er in den Kern der Menschen hinein, um sich dort zu verbinden und alles zusammenzubringen“, ebenso wie es Frindel in seinem wunderbaren Film tut. Am Ende bleibt das Gefühl einen neuen Freund gewonnen zu haben.
Wir verlosen die bei Mind Jazz Pictures erschienene DVD. Schreibt uns bis zum 23.9.2019 eine PM auf Facebook oder eine Mail an sademann@berlinfaces.de mit einem Stichwort, was Ayurveda für Euch bedeutet. Der Gewinner wird direkt benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Text / Rezension: Anke Sademann
Fotos: Filmausschnitte „Der Doktor aus Indien“
DER DOKTOR AUS INDIEN Regie: Jeremy Frindel, Kameramann Jimmy Ferguson Laufzeit: 90 Minuten. FSK: 0 www.derdoktorausindien.de
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