Horch, horch: es wird gesprochen: Die fließend gesprochenen Reime einer feingeistig, frechen jungen und immer grösser werdenden Poetry Slamer-Gemeinde sind längst schon im anspruchsvollen Ohr der Berliner angekommen. Die deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam dindet dieses Jahr in Berlin statt. 25 Jahre nachdem in Berlin der erste Poetry Slam auf deutschsprachigem Boden durchgeführt wurde, findet vom 19.–26. Oktober 2019 dieses größte und diesmal natürlich ganz besondere Bühnenliteraturfestival der Welt in Berlin statt! Am Samstag geht es in das große Finale – und da werden Worte und Sätze vom Feinsten und Filigransten nur so durch den Raum schießen.
Die besten PoetInnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Südtirol strömen in die Hauptstadt, um in zwei Kategorien (Einzel- und Teamwettbewerb) um die Krone des Poetry Slam zu kämpfen. Unter dem Motto „25 Jahre Poetry Slam“ sollen die deutschsprachigen Meisterschaften 2019 ein Vierteljahrhundert Slamgeschichte in sieben Tage komprimieren und sind damit das Highlight der dichtesten Poetry-Slam-Szene der Welt. Das wird eine Woche Poetry-Wahnsinn für alle Slam-Fans und die, die es noch werden wollen.
In der Vorrunde kämpften zehn Poet*innen um den Einzug ins Halbfinale. Aber nur drei können es schaffen.
Im Wettbewerb:
- Anna Teufel (KOHI Slam Karlsruhe)
- Phriedrich Chiller (Landesmeisterschaft Rheinland-Pfalz)
- Jonas Galm (Livelyrix Poetry Slam Leipzig)
- Lea Weber (Poetry Slam Wetterau)
- Mike Hornyik (Donaudichten Tulln)
- Sarah Anna Fernbach (Tabakfabrik Poetry Slam Linz)
- Gregor Stäheli (Zoo-Slam Zürich)
- Valerio Moser (Kasheme Slam Zürich)
- Noah Klaus (Bastard Slam Berlin)
- Lina Wedemeyer (Westslam Leipzig)
- Leonard Schuber (Regioslam Magdeburg)
Die Locations, die beim SLAM 2019 bespielt werden, spiegeln die Vielfältigkeit des Festivals wider:das große Einzelfinale vor 3500 Zuschauern im Tempodrom, das dynamische Teamfinale sowie ein Halbfinale vor 1700 Zuschauern im Admiralspalast – die Eröffnungsshow im Konzertsaal der Universität der Künste mit dem mehrfachen Kabarettpreisträger Till Reiners, dem internationalen Gesicht der Poetry-Slam-Szene, Bas Böttcher sowie anderen Slamgrößen. Die Vorrunden und Halbfinals sind beinahe ausschließlich in Friedrichshain-Kreuzberg angesiedelt sind, dem Bezirk mit der vielleicht größten existierenden Slamdichte. Hier werden die angesagtesten Clubs, kleine Theater und Konzertlocations des Bezirks bespielt, in den es gerade die ganze Welt zieht. Die Festivalzentrale, die meisten Vorrunden und das Herz des Festivals finden sich im Technoclub Ritter Butzke. Aber auch der Rest der Locationnamen sprechen für sich: SO36, Lido, Gretchen, Tyatrom. Die Veranstaltung ist teilbestuhlt.
Das volle Programm in seiner epischen Breite – hier entlang zum Karten sichenr für die Finalrunden:
https://www.slammin-poetry.de/veranstaltungen
Alle Infos:
https://www.slammin-poetry.de/
Der SLAM 2019 wird präsentiert von den Edellauchs in Kooperation mit Engagement Global – Service für Entwicklungsinitiativen und den 17 Zielen für Nachhaltigkeit. Unterstützt von der Ritter Butzke und Tullamore Dew.
Über POETRY SLAM
Eine segensreiche gar nicht mehr so neue Kunstströmung
Gegründet wurde die Bewegung 1994. Ein Trend der aus den USA herüberschwappte. Ein Segen, denn literarische Lesungen sind schlecht besucht und gelten für einen großen Teil der Gesellschaft als kraftlos, langweilig und elitär abgetan. Der Poetry Slam“ kann als eine Art Dichterwettstreit verdeutscht werden. Schreibende aller Art treffen sich auf einer Bühne und tragen ihre selbstverfassten Stücke vor. Das Publikum entscheidet, wer gewinnt. Szenische Hilfsmittel (Kostüme, Requisiten, Musik- instrumente) sind verboten und ein Zeitlimit begrenzt den Vortrag. Verwurzelt in der Beat-Literatur und eingängig im Format, wurde der erste Poetry Slam 1986 in Chicago zum Keim einer Graswurzelbewegung. Innerhalb von 25 Jahren stieg Poetry Slam zu der wohl zuschauerstärksten Kleinkunst des deutsch- sprachigen Raums auf. Jährlich werden über 4000 Poetry Slams zwischen Flensburg und Zürich werden von rund 400.000 Zuschauern besucht. In Bars, Clubs und auf Kabarettbühnen wird genauso geslammt wie in Staatstheatern und Opernhäusern, selbst in Strandbädern, Planetarien und auf Kreuzfahrtschiffen. Einige der bekanntesten Comedians, Kaberettist*innen, Bestsellerautor*innen, Rapper*innen, Fernsehmoderator*innen und Literat*innen haben ihre Wurzeln im Poetry Slam.Das Video vom „One Day / Reckoning-Text“ der Bremer Slammerin Julia Engelmann ist mit derzeit über 10 Millionen Klicks populärer als mancher Charterfolg der Popmusik. Dies ist nur ein prominentes Beispiel aus unzähligen reichweitenstarken Videoclips. Jedes Jahr treffen sich bei den Meisterschaften etwa 300 Poet*innen, Veranstalter*innen, Verleger*innen und Pressevertreter*innen in einer anderen Stadt. Talente machen auf sich aufmerksam, etablierte Künstler*innen präsentieren neue Stücke, Verwerter*innen und Agenturen füllen ihre Kalender. Die Meisterschaften sind sowohl eine Messe der Poetry-Slam-Macher*innen als auch ein Publikumsmagnet. 14000 Leute kommen zusammen, um eine der stärksten Kunstströmungen der Gegenwart zu feiern.
Fotos: Slammin Poetry, Marvin-Ruppert
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