Nichts ist deprimierender, als am Sonntag allein die Wahlniederlage seiner Partei zu betrauern. Allein feiern ist auch doof. Doch weder das eine noch das andere muss sein. Da helfen schon die Parteien.
Wer mit den Grünensympathisiert, kann sich zum Beispiel in den Postbahnhof am Ostbahnhof begeben. Für Musik sorgen DJs, für die Statements die Spitzenkandidaten Jürgen Trittin und Renate Künast.
Auch die Linke lädt jeden Wähler und Nichtwähler ein – in die Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg. Vor Ort trifft man auf die Parteipromis Gregor Gysi und Oskar Lafontaine. Nach den Hochrechnungen kann man ab 22 Uhr im Kesselhaus nebenan den Abend ausklingen lassen.
Die SPD macht es ihren Anhängern noch einfacher – sie feiert gleich in jedem der zwölf Wahlkreise mit ihren jeweiligen DirektkandidatInnen vor Ort. So kann man in Pankow im Café Nord, Grunowstr. 21, mit Wolfgang Thierse oder in Mitte im Lindengarten, Nordufer 15, mit Eva Högl zittern. Die gesamte Liste findet sich unter www.spd-berlin.de.
CDU und FDP feiern hinter verschlossenen Türen. Doch auch wer keine Einladung hat, muss auf die Wahlparty nicht verzichten. Denn fast wie bei einer Fußball-WM gibt es zahlreiche Angebote für parteiunabhängiges Public Viewing.
Das Café Szimpla in der Gärtnerstraße 15 bietet etwa Parteicocktails, passend zu den Wahlmanifesten. Am Ende des Abends wird ausgezählt: Der meistbestellte Parteimix gewinnt.
Unter dem Motto „Hurra – wir wählen noch!“ wird der Abend im HAU2 am Halleschen Ufer mit Wahlsongs und umgedichtete Liedern untermalt. Das Spektakel wird von Regisseur Patrick Wengenroth moderiert. „Hier kann sich das Wahlvieh in aller Freizügigkeit und Selbstbestimmung so richtig die Urne voll laufen lassen – und das ist auch gut so!“, wirbt das Theater.
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