Nachts im Garten des Sultans

Verzaubert von Scheherazade – Kay Nielsen im Morgenland

Ende der 1910er-Jahre legte der dänische Illustrator Kay Nielsen letzte Hand an seine Illustrationen zu Tausendundeine Nacht. Seine Bilder gelten heute als Meisterwerke der Jugendstilillustration: Sie bersten vor satten Blau- und Rottönen und Blattgold, und sie beschwören den ganzen Zauber dieser legendären Sammlung persischer Volksmärchen herauf, die zwischen dem 8. und 13. Jahrhundert zusammengetragen wurden.

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Aufgrund finanzieller Engpässe in den Nachkriegsjahren nahm der Verlag dann aber Abstand von diesem Projekt, und die atemberaubenden Bilder in Tusche und Wasserfarben zu diesem Klassiker des Weltkulturerbes blieben zunächst vierzig Jahre lang unter Verschluss. Die Illustrationen, die nur ein einziges Mal in einem längst vergriffenen Buch veröffentlicht worden waren, wurden erst kurz vor Nielsens Tod 1957 der Vergessenheit entrissen und befinden sich heute in der Grunwald Center Collection im Hammer Museum von Los Angeles sowie in zwei Privatsammlungen.

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Diese einzigartige Kunstmappe – die erste Veröffentlichung der Bilder in fünf Farben, einschließlich Gold – lässt alle 21 bestechend schönen Illustrationen dieser Reihe wiederaufleben und enthält zudem große, unglaublich detaillierte Schwarz-Weiß-Illustrationen, die Nielsen speziell für die ursprünglich geplante Veröffentlichung angefertigt hatte und die erst kürzlich wiederentdeckt wurden. Der Klappschachtel lassen sich die großformatigen Drucke auf festem Karton einzeln entnehmen und ermöglichen es so, Nielsens meisterlichen Umgang mit Pinsel und Feder und seine vielfältigen Einflüsse, die vom Rokoko bis zu japanischen Holzschnitten reichen, zu studieren und zu bestaunen.

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Die Mappe enthält außerdem ein 144 Seiten starkes Begleitbuch mit vier reich bebilderten Essays zu Nielsens Rolle in der Geschichte des Jugendstils, zur Entstehung dieser Bilderserie und zur Geschichte der Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht.

„Ein Buch zum Schwelgen, das man nicht mehr aus der Hand legen mag, in dem man sich verlieren kann… Grandios!“ — deutschlandfunkkultur.de

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Die Herausgeberin:
Noel Daniel studierte nach ihrem Abschluss an der Universität von Princeton als Fulbright-Stipendiatin in Berlin. Nach einem Masterstudium in London leitete sie zunächst eine Galerie für Fotografie, ehe sie ihre Arbeit als Herausgeberin aufnahm. Zu ihren bislang erschienenen TASCHEN-Publikationen zählen Das Wintermärchenbuch (2014), Die Märchen von Hans Christian Andersen (2013), Die Märchen der Brüder Grimm (2011), Magic, 1400s–1950s (2009) und The Circus, 1870–1950 (2008).

Die Beitragenden:
Cynthia Burlingham ist seit 2011 stellvertretende Kuratoriumsdirektorin des Hammer Museum in Los Angeles. Seit 2005 leitet sie außerdem das UCLA Grunwald Center für Grafische Kunst, an dem sie zuvor mehrere kuratorische Positionen innehatte. Sie hat zahlreiche Ausstellungen kuratiert und sich in Vorträgen und Schriften ausführlich der Geschichte der Druckgrafik und Zeichnung vom 16. bis zum 20. Jahrhundert gewidmet.

Margaret Sironval ist Doktorin der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft sowie Kunsthistorikerin. Von 1981 bis 2005 hat sie am CNRS in Paris geforscht. Sie veröffentlichte in diversen Fachzeitschriften, nahm an Symposien teil und organisierte Ausstellungen zu Tausendundeine Nacht. In ihren Büchern Album Mille et Une Nuits sowie Mille et Une Nuits untersucht sie die text- und illustrationsgebundene Überlieferung von Tausendundeine Nacht.

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Als Spezialist auf dem Gebiet der Illustration des frühen 20. Jahrhundert beschäftigt sich der britische Kunsthistoriker Colin White unter anderem mit den Werken herausragender Vertreter der Goldenen Ära der Buchillustration wie Edmund Dulac, Jessie M. King, Thomas Mackenzie und Kay Nielsen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Biografien über Dulac und King, eine demnächst erscheinende Nielsen-Biografie und ein für TASCHEN verfasster Essay zu Östlich der Sonne und westlich des Mondes (2015), außerdem Abhandlungen über Sentimentalität in der Kunst, Edward Ardizzone und W. B. Yeats.

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  1. uUcfUvwXY

    The mechanisms of the association have not been clarified and may involve blockage of the osteoclast PPIs; decreased absorption of calcium as a result of decreased gastric acidity; and increased circulating levels of gastrin, which may stimulate the chronic production of PTH recreational viagra