Wer erfahren möchte, wie man wunderschöne Gefäße aller Art und Funktion in einer Grube mit offenem Feuer herstellen kann, der plane einen Ausflug ins südliche Brandenburg

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Dort erklärt Marie Annick Le Blanc in relevanten Workkshops (nur nach Anmeldung) wie keramische Gefäße, die 48 Stunden Feuer und Rauch ausgesetzt hergestellt werden. Ein ungewöhnliches und sehr altes Verfahren Immerhin hat diese Grubenbrandtechnik 4000 Jahren „auf der Scherbe“ und gilt als älteste Tonbrandtechnik der Urvölker: Bei 1000 Grad und geringer Luftzufuhr hinterlassen die Schmauchspuren eine unvorhersehbare Topografie auf den beige-grauen Tonoberflächen. Gischt oder Himmelgestirne werden manche darin erkennen, andere werden einfach nur die erdigen beige, braun oder grauen Farbnuancen bewundern. Faszinierend ist das changierende, fast nur zu erahnendes metallische Türkis mit einem Hauch von stumpfem Rost. Jeder Makel birgt Schönheit.

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Den Ziegelumsäumten Rauchbrandofen hat die Wahl-Brandenburgerin mit mauretanisch-französisch-italienischen Wurzeln eigenhändig aufgeschichtet. Mit einer rostigen Eisenplatte wird sie das Feuer am Ende des Procedere abgedeckt und sich selbst überlassen. Die Sägespäne dafür kommen vom Tischler aus dem Koloniedorf Groß Eichholz. Es wird ebenso mit Holzscheiten, Papier, Reisig, Muscheln oder Tannenzapfen gefüttert. Nachdem das Feuer fleißig züngelt und fertig geschürt ist, werden die Tongefäße mit dickem Krepppapier umwickelt, behutsam auf eine Schicht Sägespäne im offenen Brennofen gebettet. Hohe und flache Schalen, Teetassen und imposante, edel geformte Vasen, sind darunter. Das Papier wurde angefeuchtet, mit Eisensulfiten- oder Kupfer bestreut und die keramischen Oberflächen vorsichtig darin gerollt. Auch organische Materialien wie Pflanzen, Blüten, Pferdehaare oder Gräser kommen zum Einsatz und machen jedes Stück zu einem Unikat.

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Um vor dem Brand die Feuchtigkeit aus dem Ton zu holen wurden die Gefäße zweimal vorgebrannt und sind innen mit einer Glasur überzogen. Dort entstehen durch starke Hitze und Abkühlung, die aus der japanischen Raku-Wabisabi-Ästhetik bekannten Craquelés – feine Haarrisse. Der meditativste Teil sei übrigens der, wenn die guten Stücke gewaschen, gewachst und stundenlang mit einem Edelstein oder Holz poliert und dadurch abgedichtet werden. Die matten „Brandfarben“ bekommen dann ihre Plastizität.

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Le Blancs Embleme ist ein viergeteiltes Quadrat. Es steht für die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer. Obwohl die Keramikkünstlerin bereits einige Jahre diese Form der Niederbrandtechnik praktiziert, ist sie jedes Mal aufgeregt ob des Ergebnisses. Auch wenn man die Technik in allen Schritten beherrscht, haben Wetter, Mond und Luftdruck ihren Einfluss auf Bruch, Risse und Farbgebung. Je dichter der Rauch, umso dunkler; je höher die Luftzirkulation umso heller das Farbspiel. Der scharmutierte, mit vorgebrannten Partikeln angereicherte Ton sorgt für Stabilität. Zerbrochene Nahtstellen werden mit Kintsugi – einer Blattgoldbasierten Kittechnik zusammengefügt. Mit dem Grubenbrand erfahre man etwas heilsam Archaisches“, so Le Blanc, die ihre Workshops in Kooperation mit RYOKO im Senses Salon anbietet. Raku-Objekte brennt Le Blanc in einem speziellen Gasofen und bietet auch für diese Brandtechnik Workshops an. Das Schöne: wenn man an den keramischen Artefakten schnuppern, duften sie noch ein ganzes Weilchen ein bisschen nach Feuer.

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PS: Und dann ist da noch Gina, die den Workshop-Ablauf wohlwollend beobachtet. Die kleine Havaneser-Hündin ist mit ihrem gescheckten Wuschelfell farblich kaum von den keramischen Objekten zu unterscheiden und gehört als festes Mitglied ins Team.

Marie Annick Le Blanc_Grubenbrand_©Anke Sademann (37)

Text und Fotos: Anke Sademann

 

Das Atelier von Marie Annick Le Blanc Ceramics sitzt in Storkow (Mark) OT Groß Eichholz
Terminanfragen und Infos unter: Telefon +49 (0)176 61 80 70 23
oder marieannickleblanc@gmail.com

www.marieannickleblanc.com
facebook: www.facebook.com/marieannick.leblanc.ceramics

Marie Annick Le Blanc ist Mitglied im Verband Angewandte Kunst Berlin-Brandenburg e. V. und im Bundesverband Kunsthandwerk e.V.

Preisspanne aller Artefakte: 25,–€ – 2.200,– €
Teetassen: 25,–€ – 90,– €

Workshops

Alle Termin finden sich auf der Website

2 Tage (3 Stunden + 6 Stunden) 125 € pro Person
(inkl. Material, Brennkosten und Getränke)

Alle Workshops finden ab einer Teilnehmerzahl von 4 Personen statt

Grubenbrand (Website checken oder Marie Annick Le Blanc kontaktieren)
2 Tage à 3 Stunde / 70 € pro Person
inkl. Material, Brennkosten und Getränke
Ca. 3-4 selbst vorgeschürte Teile (am besten polierte) Teile

 

Treffpunkt: RYOKO – senses salon
Friedelstraße 11
12047 Berlin
ryoko-berlin.com
mail@ryoko-berlin.com

Geöffnet Samstag 12:00 – 18:00 oder auf Anfrage

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