Eigentlich ist Berlin ja nicht gerade als Modehauptstadt bekannt. Ein Besuch im Kunstgewerbemuseum bietet euch jedoch einen spannenden Einblick in die Kreationen Diors – und zeigt, wie dessen Entwürfe auch heute noch die Designer:innen von morgen inspirieren…
Bis zum 26. Juni 2022 zeigt das Kunstgewerbemuseum die Sonderpräsentation „How to Dior. Christian Dior und seine Nachfolger*innen“. Neben spektakulären Originalentwürfen aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums sind auch Arbeiten von Studierenden der Hochschule Macromedia Berlin zu sehen. Insgesamt sind rund 10 Professor:innen und 100 Studierende aus den Bachelor-Programmen Fashion Design, Fashion Management, Schauspiel und Kommunikationsdesign an der Kooperation beteiligt.
Aktueller Anlass der Sonderpräsentation sind die jüngsten Zugänge von Dior-Modellen in die Sammlung des Kunstgewerbemuseums. Durch die Neuerwerbungen und Schenkungen ist es nun möglich, eine chronologische Zeitreise durch die Geschichte des Modehauses zu unternehmen. Angefangen bei den frühen Modellen von Christian Dior werden erstmals noch nie gezeigte Entwürfe seiner Nachfolger Yves Saint Laurent, Marc Bohan, Gianfranco Ferré und John Galliano der Öffentlichkeit präsentiert. Highlight der 28 Objekte umfassenden Ausstellung ist das über und über mit Glasperlen bestickte Abendkleid „Mexique“ aus der Herbst/Winter-Kollektion von 1951.
Bereits 1947 mit seiner ersten Kollektion war Christian Dior nach der langen kriegsbedingten Zeit der Entbehrungen schlagartig in aller Munde. Mit seiner Ligne Corolle, die eine figurbetonte Silhouette mit schmaler Taille und weit schwingendem Rock propagiert, kam eine verloren gegangene Leichtigkeit in die Mode zurück – der „New Look“ war geboren. Nach seinem Tod 1957 übernahm Yves Saint Laurent die Leitung des Hauses. Er interpretierte Diors Erbe mit einer eigenen revolutionären Handschrift. Bis heute prägt das Unternehmen das aktuelle Modegeschehen und entwirft mit Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri Saison für Saison Must-Haves für Modebegeisterte.
„Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit, denn für Nachwuchs-Designerinnen und -designer ist es unglaublich wertvoll, von Designikonen der Modegeschichte zu lernen“, sagt Karolin Violante, Professorin für Modedesign und inhaltliche Koordinatorin der Kooperation. Die Kooperation begann mit einem Vortrag von Ausstellungskuratorin Katrin Lindemann im April 2021. Die Studierenden besuchten das Depot des Museums und setzten sich mit den Schnitten und der Restaurierung der Dior-Kleider auseinander. Im laufenden Sommersemester erarbeiteten sie dann an der Hochschule Macromedia Modedesigns, Social-Media-Konzepte und interdisziplinäre Ausstellungsformate.
Im Fach Modedesign wurden die verschiedenen Creative Directors und Nachfolger Diors beleuchtet, neue Visionen entwickelt und in Design-Teams eine Kollektion erarbeitet. Wie die Ausstellung der Originalentwürfe und der aktuellen Interpretationen der Studierenden auf Social Media begleitet werden kann, zeigt das Fach Kommunikationsdesign. Eine Verbindung zu aktuellen urbanen Berliner Trends schafft der Studiengang Fashion Management mit virtuellen und realen Ausstellungsflächen. So sollen auch junge Zielgruppen für die Designideen von Dior begeistert werden. Die besten Arbeiten sind bis 27. März 2022 im Rahmen der Sonderpräsentation zu sehen.
Alle Informationen zur Sonderpräsentation findet ihr auf www.howtodior.de.
Weitere Informationen zu den Studienprogrammen der Hochschule Macromedia erhaltet ihr auf www.macromedia-fachhochschule.de.
Header: How to Dior. Christian Dior und seine Nachfolger*innen, Ausstellungsansicht, Kunstgewerbemuseum 2021, © Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker