Vier Jahre mussten sich die Fans von Paramore gedulden, bevor in diesem Frühsommer das lang erwartete, fünfte Album erscheinen wird. Die Band aus Franklin/Tennessee, die sich in den vergangenen Jahren einen sicheren Platz unter den bedeutendsten Punkrock-Acts des Planeten erspielt hat, belegt mit drei Grammy-Nominierungen und mehr als sechs Millionen verkauften Tonträgern ihre Ausnahmestellung. Mit dem vierten, 2013 erschienenen Album „Paramore“ kehrte die vor Beginn der Aufnahmen zum Trio geschrumpften Formation um die aufregende Frontfrau Hayley Williams zu ihren kraftvollen Punkwurzeln zurück. Die Songs des bislang noch unbetitelten Nachfolgers entstanden sodann als Duo und versprechen eine stilistische Neuorientierung. Zwischen dem 24. Juni und 3. Juli kommen Paramore für drei Shows in Köln, Berlin und Hamburg nach Deutschland.

Als sich Paramore 2004 gründeten, zeichnete sich schnell ab, dass sich hinter dieser Truppe eine Handvoll hochbegabter, ambitionierter Teenager verbarg, die dem Punkrock eine druckvolle, popinfizierte Frischzellenkur verabreichte. Die Mitglieder, damals zwischen 15 und 18 Jahren jung, waren mit Punkrock ebenso aufgewachsen wie mit großen Popmelodien, und verbanden beides in ihrem Sound zu einer hitzigen und zugleich zugänglichen Mixtur. Sängerin und Keyboarderin Hayley Williams avancierte zu einem Role Model für junge, selbstbestimmte Frauen. Die Themen ihrer Texte waren derart aus dem Leben gegriffen, dass sich viele Hörer sofort mit der Musik und den Gedanken von Paramore identifizieren konnten.

Auf das erste, zunächst vor allem in Punkkreisen hochgelobte, Debüt „All We Know Is Falling“ (2005) folgte zwei Jahre später das Album „RIOT!“, das für Paramore den internationalen Durchbruch markierte. Weltweit stieg es in die Hitlisten, in den USA hielt es sich 78 Wochen in den Billboard 200 Charts. Mit dem Song „Decode“, der Teil des außergewöhnlich erfolgreichen Soundtracks zum Film „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ war, gelang ihnen der erste internationale Smash-Hit. Das Jahr 2008 beendete die Band mit zwei Grammy-Nominierungen und einer ausgedehnten Welttournee.

Ihr dritter Longplayer „Brand New Eyes“ etablierte Paramore endgültig als einen der populärsten Vertreter der aktuellen Rockszene. Das Album, produziert von Grammy-Gewinner Rob Cavallo (Green Day, Kid Rock, My Chemical Romance) und co-produziert von der Band selbst, enterte die Billboard Charts auf Platz 2. Das Werk entwickelte sich zu einem internationalen Phänomen und stürmte in Irland, Australien, Neuseeland und England auf die Spitzenposition, in Mexiko auf Platz 2 sowie in Kanada auf Platz 3 der Hitlisten. Auch in Deutschland erreichte das Album die Top 10.

Nach Beendigung ihrer mehr als eineinhalbjährigen Welttournee verließen die Brüder Josh (Gitarre) und Zac Farro (Drums) die Band aus persönlichen Gründen. Williams und ihre beiden Mitstreiter Jeremy Davis (Bass) und Taylor York (Gitarre) enterten deshalb zu dritt das Studio, unterstützt durch einige Freunde, die an Gitarre und Schlagzeug aushalfen. Das vierte, von Justin Meldal-Johnsen (Beck, Linkin Park, Pink) produzierte Album markiert für Paramore die Rückkehr zu einem roheren, kraftvolleren Sound, weshalb es auch den schlichten Titel „Paramore“ verliehen bekam.

Erneut stieg das Album weltweit in die Top 10 fast aller bedeutenden Nationen, danach ging die Band für über ein Jahr auf Welttournee. Nach ihrer Beendigung kündigte auch Jeremy Davis seinen Ausstieg an, Williams und York schrieben die Songs des kommenden Albums daher als Duett. Diese sehr „stille“ Form des Komponierens habe auch einen Einfluss auf die Songs genommen, sagte Williams. Man darf also gespannt sein, wie sich Paramore auf ihrem fünften Album verändert haben.

Datum: Sonntag, 02. Juli 2017
Ort: Admiralspalast, Berlin  Friedrichstraße 101 · 10117 Berlin)
Einlass: 19:00
Beginn: 20:00

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