Wer am heißen Wochenende nicht nur buntes Eis schlotzen, sondern sich lieber in den kühlen Räumen des PalaisPopulaire stattdessen eine heiße, hippie-freigeistige bunte Ausstellung ansehen möchte, der horche jetzt auf: Vom 20. Juni bis 28. Oktober 2019 bringt die Ausstellung summer of love: art, fashion, and rock and roll das Lebensgefühl einer ganzen Generation nach Berlin – und schlägt eine Brücke zur Gegenwart. Und das tiefgründig und nicht einfach nur gemäß eines oberflächlichen Flower-PowerPrinzips.

SOL Buttons

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1967 war der Höhepunkt der Hippiebewegung: Hunderttausende strömten nach San Francisco, um den „Summer of Love“ zu feiern. Eine Zeit tiefgreifender Veränderungen, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Kunst, Mode und Musik. Die Ausstellung „Summer of Love: Art, Fashion and Rock and Roll“ lässt diese kulturell und politisch bedeutenden Jahre im PalaisPopulaire lebendig werden. Die Visionen dieser Ära prägen bis heute unser Denken und Zusammenleben – von Feminismus und sexueller Revolution bis zur Friedens- und Umweltbewegung.

Linda Gravenites (1939–2002) Handtasche, ca. 1967 Handbag, ca. 1967 Ziegenleder mit Seidenstickerei (Kettenstich) und Glasperlen. Hergestellt für Janis Joplin. Goatskin with silk embroidery (chain stitch) and glass beads. Made for Janis Joplin. Museum purchase, Gift of the Volunteer Council, L18.98.1 Foto: Image Courtesy of the Fine Arts Museums of San Francisco

Linda Gravenites (1939–2002)
Handtasche, ca. 1967
Handbag, ca. 1967
Ziegenleder mit Seidenstickerei (Kettenstich) und Glasperlen. Hergestellt für Janis Joplin.
Goatskin with silk embroidery (chain stitch) and glass beads. Made for Janis Joplin.
Museum purchase, Gift of the Volunteer Council, L18.98.1
Foto: Image Courtesy of the Fine Arts Museums of San Francisco

Die von den Fine Arts Museums of San Francisco konzipierte Schau präsentiert über 150 Objekte und Dokumente des legendären Sommers 1967: Psychedelic Art, ikonische Rockplakate, „Flower-Power“-Mode, rare Fotografien und Plattencover. Eigens für diesen Anlass wurde die Light Show von Bill Ham rekonstruiert, mit denen Konzerte von Bands wie Jefferson Airplane oder Grateful Dead zu multimedialen, multisensorischen Events wurden – an die später auch Rave und Techno anknüpften. Die Ideale des „Summer of Love“ sind wieder aktuell. Sie vermitteln einen utopischen Aufbruchsgeist – gerade für eine junge Generation, die über ihre Zukunft selbst bestimmen will und sich mit Protestaktionen und Streiks für Gewaltlosigkeit, soziale Gerechtigkeit, ökologisches Bewusstsein und ein neues Gemeinschaftsgefühl einsetzt.

Ein Politikum:

Vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs wurde neben „Love & Peace“ auch „Participation“ – Mitwirkung und Teilhabe – zum Zeichen setzenden Lebensgefühl. Viele, die damals dabei waren, verklären die Zeit als eine nicht enden wollende Party. Aber nicht nur Love, Peace and Happiness, auch Studentenunruhen oder der Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei, machten die 1960er Jahre zu einem Jahrzehnt der radikalen Umbrüche. Von der Friedens- und Umweltbewegung bis zu Feminismus und befreiter Sexualität – heute selbstverständliche Rechte und Freiheiten – hatten damals ihren Ursprung. Und Ausgangspunkt war die Westküste der USA: Hunderttausende strömten 1967 nach San Francisco, um den „Summer of Love“ zu feiern. Alle, die damals nicht; oder noch nicht, dabei sein konnten, haben nun die Chance, in einer einzigartigen Ausstellung in Berlin in diese Ära einzutauchen.

Bill Ham, Kinetic Light Painting, 2016–2017 Vier Farbfilme. Dauer: 64 Minuten.  © Courtesy of the artist Bill Ham, Kinetic Light Painting, 2016–2017 Four films (color). Duration: 64 minutes. © Courtesy of the artist

Bill Ham, Kinetic Light Painting, 2016–2017
Vier Farbfilme. Dauer: 64 Minuten.
© Courtesy of the artist
Bill Ham, Kinetic Light Painting, 2016–2017
Four films (color). Duration: 64 minutes.
© Courtesy of the artist

Das Palais Populaire lässt mit der Ausstellung summer of love: art, fashion, and rock and roll diese prägende Zeit noch einmal lebendig werden.


„You better find somebody to Love!“ – mit dieser musikalischen Aufforderung begrüßt Grace Slick, Sängerin von Jefferson Airplane, die Besucher. Natürlich untermalt die Musik der Woodstock-Generation wie Grateful Dead, Jimi Hendrix oder Santana die Ausstellung akustisch. Make-Love-not-War-Buttons regnen von der Decke und verwandeln sich an den Wänden in psychedelische Blumenmotive.

Instagram-Fotowettbewerb #OurSummerOfLove ein.

Die Teilnehmer sind aufgefordert, Fotos zu den Themen Sommer, Mode und Musik mit kreativen Effekten wie z.B. Stickern oder Filtern zu verfremden. Ein thematischer Bezug zur Hippie-Bewegung kann bestehen, muss aber nicht. Die kreativste Arbeit, ausgewählt aus einer Jury bestehend u.a. aus dem Social Media Team des PalaisPopulaire und des Fine Arts Museums of San Francisco, gewinnt einen Flug nach San Francisco oder Berlin.

Weitere Informationen zum Wettbewerb unter db-palaispopulaire.de.

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Credo der Kuratoren:

Mit dieser Ausstellung hoffen wir, zu einer neuen Sicht auf den Summer of Love und seine Werte, wie Frieden, Gemeinschaft und Idealismus, beizutragen. Fünfzig Jahre nach diesem Wendepunkt der jüngeren Geschichte möchten wir mit dieser mitreißenden Präsentation den Künstlern und Aktivisten, die sich damals inspirieren ließen, unsere Anerkennung zollen. Außerdem spricht daraus die Hoffnung, dass ein wesentlicher politischer und sozialer Wandel möglich ist, wenn Menschen ihre Stimme erheben und zusammenstehen.“

Die Ausstellung „Summer of Love“ läuft noch bis zum 28.10.2019

Palais Populaire

Unter den Linden 5 10117 Berlin

Täglich außer Dienstag 11–18 Uhr, Donnerstag bis 21Uhr

Führungsbuchungen unter 030-20 20 93 11

Alle Informationen zu Führungen und Events:

https://www.db-palaispopulaire.de/de/summeroflove.htm

Organisiert von den Fine Arts Museums of San Francisco in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank

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