Megalopolis ist kein spezifischer, sondern ein metaphorischer Ort. Der Schauplatz ist die Stadt unter dem Einfluss des Globalismus. Die Stadt ist durch die Unlesbarkeit der heutigen Megastädte gekennzeichnet, in das Chaos geboren. Ihre Eigenschaften sind ungezügeltes Wachstum, Verfall und endlose Auflösung. Die Dichte und Beengung der Stadt löst die Grenze zwischen privater und öffentlicher Sphäre auf, sie verschwindet fast. Gleichzeitig zwingt uns diese Grenzenlosigkeit, die Stadt als Collage zu sehen, die aus unzähligen biographischen Fetzen besteht. Der Kampf zweier Straßenverkäufer für den besten Platz ist eine existenzielle Konfrontation heute – wird aber morgen vergessen sein. Megastädte sind ein Paradigma für Räume, in denen Menschen leben, ohne einander zu kennen. Das allgegenwärtige Überwachungssystem schafft nicht nur ständig beaufsichtigte Wesen; Es erzeugt auch eine neue Form der Selbstwahrnehmung. So verwandelt sich der Körper einer Person in eine expressive Einheit, die sowohl Systeme als auch Regeln schafft und zerstört. Welche Wechselbeziehungen sind hier noch gültig? Wird die Stadtentwicklung Prinzipien folgen, die uns unbekannt sind? Ist der erkennbare Verfall der sozialen Beziehungen eine Ursache oder eine Wirkung der offensichtlichen Verfall unserer Städte? MEGALOPOLIS ist ein Versprechen und ein Fluch. MEGALOPOLIS ist eine strahlende Stadt. MEGALOPOLIS ist ein unkontrollierbares Konstrukt, das ständig in Bewegung ist.

von und mit: Fernanda Farah, Anouk Froidevaux, Shiori Tada,  Yuya Fujinami, Johanna Lemke, Ronni Maciel, Ana Mondini, Moonsuk Choi, Miki Shoji, Damir Zisko

Regie und Choreographie: Constanza Macras

am 9. & 10. August 2017 um 20.30 Uhr im Theater am Kurfürstendamm

Gewinner des Theater Preis DER FAUST Kategorie Tanz 2010

Dramaturgie: Carmen Mehnert
Bühnenbild: Alissa Kolbusch
Kostüm: Gilvan Coelho de Oliveira, Sophie du Vinage, Julia Weis

Tondesign: Stephan Wöhrmann
Lichtdesign: Sergio de Carvalho Pessanha
Video: Constanza Macras, Maria Onis, Tobias Götz
Musik: Santiago Blaum, Kristina Lösche-Löwensen, Almut Lustig

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