München, 1972: Die „heiteren Spiele“ beginnen mit Jubel und Freude in der bayrischen Landeshauptstadt. Die Stimmung ist ausgelassen, Frieden und Fröhlichkeit überall spürbar. Angelika Nowak könnte kaum glücklicher sein. Sie wurde als einzige Bogenschützin ausgewählt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Schnell freundet sie sich mit Roman an, einem Ringer der israelischen Mannschaft. Doch am Morgen des 5. Septembers verändert ein Terroranschlag alles – und Roman ist unter den Geiseln.
Genau 50 Jahre sind die Olympischen Spiele in München nun her. Als „heitere Spiele“ sollten sie der Welt ein neues Deutschland präsentieren und die letzten Spiele auf deutschem Boden von 1936 vergessen machen. Doch der Anschlag auf das israelische Team endete in einer Tragödie.
Petra Mattfeldt erzählt dieses Ereignis aus der Sicht von fünf fiktiven Figuren, die auf realen Personen beruhen. Sie ist jedoch nicht an einer bloßen Rekonstruktion interessiert und fragt vielmehr nach dem „Warum?“. Sorgfältig beschreibt sie die vielfältigen Gefühle, Ängste und Träume während der Olympischen Spiele – insbesondere die Stärke und Offenheit, mit der die israelische Mannschaft in München auftrat. Darüber hinaus versucht der Roman, den Leser:innen auch die emotionale Beweggründe der Attentäter näher zu bringen. Petra Mattfeldt ist in erster Linie daran interessiert zu verstehen anstatt zu verurteilen. Sie hat zahlreiche Zeitzeugen befragt, die politischen Hintergründe recherchiert und scheut sich nicht vor unbequemen Fragen: „Wie konnte es überhaupt möglich sein, dass der Polizeieinsatz so schief lief?“ Auch dass die olympischen Spiele fortgesetzt wurden, nachdem bereits ein Iraeli getötet wurde, sorgt noch immer für Fassungslosigkeit. Was bleibt, ist aus der Tragödie von München zu lernen – einander zuzuhören und sich verstärkt für ein friedliches Miteinander einzusetzen. Mit „München 72“ gelingt Petra Mattfeldt ein ebenso spannendes wie erschütterndes Porträt des schwärzesten Tages der Olympiageschichte.
Über die Autorin
Petra Mattfeldt ist eine deutsche Spiegel- und Bild-Bestsellerautorin, die bereits unter ihrem Namen aber auch unter diversen Pseudonymen veröffentlicht hat. Aufgewachsen in Norddeutschland absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten und arbeitete danach als freie Journalistin. 2010 veröffentlichte sie ihren ersten historischen Roman und gab 2014 ihr Krimi-Debüt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Bremen.