Albert Speers Planungen für Berlin waren keine Utopie, sondern ein konkretes Bauvorhaben. Als Generalbauinspektor entwarf der Architekt breite Achsen und Monumentalgebäude von enormen Dimensionen, die den Machtanspruch des NS-Systems demonstrieren sollten. Berlin hätte nicht mehr als Lebensraum der Bewohner gedient, sondern als Repräsentationsraum des Regimes. Für die Umsetzung der Pläne forderte und unterstützte Speer Vertreibungen, Deportationen und Sklavenarbeit. Beim angestrebten Neubau der Metropole waren Vision und Verbrechen untrennbar miteinander verbunden.
Die Geschichtsausstellung des Berliner Unterwelten e.V. beleuchtet Architektur und Städtebau im Berlin der NS-Zeit und analysiert die ideologischen Zielsetzungen und verbrecherischen Konsequenzen. Darüber hinaus werden Legenden und Klischees rund um die »Welthauptstadt Germania« dekonstruiert. Die multimediale Ausstellung lädt die Besucher zur eigenständigen Erkundung des vielschichtigen Themas ein. Über 20 Autoren – viele von ihnen für Berliner Universitäten, Gedenkund Dokumentationsorte tätig – haben sich an dem interdisziplinären Projekt beteiligt.

In ihren insgesamt sieben Themenbereichen zeigt die Ausstellung ausgewählte Bauvorhaben und beleuchte dabei bautechnische, soziale und ideologische Hintergründe – stets im Kontext mit den für die »Neugestaltung« begangenen Verbrechen: Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit. Den passenden Ort für die Ausstellung liefern die Räume einer Zwischenetage im U-Bahnhof Gesundbrunnen. Hier geben Medienstationen, Text- und Bildfahnen, Exponate und Architekturmodelle einen umfassenden Einblick in die Pläne und Vorhaben des GBI. Zur individuellen Vertiefung dienen zusätzliche Film-, Hör- und PC-Stationen sowie »Ausziehladen «, die weitere Detailinformationen liefern.

Preise: ermäßigt 5,00 €, normal 6,00 €

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