Gutes Essen ist ein Fest – oder gleich ein ganzes Festival! Am 6. und 7 Oktober 2018 findet zum dritten Mal das „Stadt Land Food-Festival“ in der Markthalle Neun (https://stadtlandfood.com/map) statt. Das Festival bietet wieder eine große, ernst gemeinte Bühne für nachhaltige Esskultur, bäuerliche Landwirtschaft und handwerkliche Lebensmittelproduktion.

Stadt_Land_Food_Guerilla Plakat

„Ernst gemeint“ deswegen, weil es den Machern des Festivals nicht nur um Genuss und hedonistische Schlemmerei geht, sondern vor allem darum eine Plattform für den politischen Dialog, eine neue Esskultur und eine Vernetzung mit Akteuren und Besuchern vor Ort zu erschaffen. Mit dem sanften Schlachtruf „Gutes Essen für alle“ soll die Ernährungswende bei den Wurzeln gepackt und Besucher für den Blick über den Tellerrand sensibilisiert werden.

Offen, lustvoll, optimistisch sollte er sein – der Ruf nach gutem Essen und der bleibt bei der Bewegung „Stadt, Land, Food“ nicht am privaten Tisch sitzen. Über Vorträge und Workshops werden Impulse zu einem neuen, wertschätzenden Lebensmittel-Bewusstsein in den alltäglichen, öffentlichen Raum vermitteln. Lebensmittelhandwerk wird zum Schulterblick. Jeder darf sich selbst ausprobieren. Experten ihres Faches teilen in 13 Werkstätten ihr Wissen – wursten, fermentieren, backen, rösten und brauen. Im „Zukunftszelt“ wird über die Zukunft des Lebensmittelhandwerks und der Stadternährung diskutiert und Wege aufgezeigt, selbst zuzupacken. Rede und Antwort stehen dort Gärtner, Metzger, Bäcker. Letzterer plaudern zum Beispiel aus dem Backstübchen, wie es sich im wahrsten Sinne anfühlt, mit Essen sein Brot zu verdienen.

Unter dem Arbeitstitel „Küche für alle“ kochen Berliner Kantinenköchen mit Kochschüler*innen aus Istanbul. Sie zeigen, wie gutes Essen auch mit kleinem Geldbeutel funktionieren und gleichzeitig zur Völkerverständigung beitragen kann. Die nächste Generation rührt den Brei an: denn die Kinder sind die Betroffenen zukünftiger, aus der Vergangenheit entstandener Probleme, die es anzudenken und aufzuhalten gilt. Sie sind heute schon die zukünftigen Ernährungsspezialisten. Lokale, frische und faire Küche sollte in den Kantinen von Schulen und Kindergärten zur Selbstverständlichkeit werden. Und am Schluss die Frage: was macht uns wirklich satt und unser Leben mit den richtigen, kulinarischen Rahmenbedingungen zu einem guten, fairen Leben gestellt werden?

Auf dem großen Stadt Land Food Markt geht es aber trotzdem um Genuss, lässiges Herumschlendern, hier und da etwas Leckeres zu probieren und wie auf jedem Markt ein Schwätzchen am Stand zu halten.

Ein paar Kostproben gefällig? Auf dem großen Markt präsentieren sich „brutal-lokale“ sprich konsequent agierende Lebensmittelhandwerkern aus ganz Europa:

Kapern und Mandeln aus Sizilien, Hiddenseer Kutterfisch, Hülsenfrüchte aus der Basilikata, Naturwein aus Slowenien, eingemachte Sardinen aus Frankreich und Portugal, Käse von einigen der besten Käsern Europas und natürlich Obst und Gemüse direkt aus Brandenburg warten darauf verkostet zu werden. Dazu gibt es handwerklich produzierte Wurst, Sauerteigbrote, Schokolade und Eis aus Berlin und zur Abrundung einen fairen Kaffee. Street Food Stände und Manufakturbier in einem Bierzelt runden das Programm ab!

Am Samstag und Sonntag von 10–18 Uhr (Bierzelt am Samstag bis 22 Uhr) kann man bei gut 150 „brutal-lokalen“ Erzeugern aus ganz Europa einkaufen! Der Appell des Festivals richtet sich an Konsumenten, Genießer, Erzeuger und Menschen, die sich mit Umweltfragen im Allgemeinen befassen.

Infos und Übersichtsplan: www.stadtlandfood.com/markt/

Text: Anke Sademann

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